Moroder Samuel
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Geschichte der Bilhauerei in der Familie
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Die Geschichte der Bildhauerei in unserer Familie

Wie vielen bekannt ist, hat die Holzschnitzerei in Gröden eine Jahrhunderte alte Tradition, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Ich forschte nach habe festgestellt, dass unsere Familie schon seit 5 Generationen im Bereich der Bildhauerei tätig ist.

Die Firma Leopold Moroder

Der erste, der 1876 eine Bildhauerfirma gründete, war Leopold Moroder (1850-1906), der auch der Bruder des bekannten Malers Josef Moroder Lusenberg war. Leopold erlernte das Handwerk bei dem Grödner Bildhauer Ferdinand Demetz und besuchte später die Münchner Kunstakademie in Bayern, um seinen Stil dem Zeitgeist anzupassen und die Gestaltung religiöser Einrichtungsgegenstände zu studieren.

Leopolds Werkstatt auf dem Scurciá -.Hof

 

Wie alle anderen Firmen in St. Ulrich, die in diesem Sektor tätig waren, exportierte er Skulpturen sakraler Kunst und Einrichtungsgegenstände für die Kirchen. Es war die Blütezeit dieser Branche, die bis zum Ersten Weltkrieg andauerte, und es wurden Werke in vielen europäische Länder exportiert,  vor allem aber in das österreichisch-ungarische Gebiet, zu dem Tirol damals gehörte. Es wurde vor allem im "Nazarener" Stil gearbeitet, der besonders in Deutschland verbreitet war.

Als Leopold 1906 im Alter von 55 Jahren starb, führte ab diesem Moment sein Sohn der, ebenfalls Leopold hieß (1883-1914), das Unternehmen weiter. Er war ebenfalls ein talentierter Bildhauer und Zeichner der auch viele Werke in verschiedenen Länder schuf. Leider starb er im Ersten Weltkrieg im Alter von 30 Jahren als Soldat an der Front in Jaslo in Galizien (heute Polen).

Vitus-Skulptur im Altar der St.-Veits-Kirche in Edlitz - Österreich

Vinzenz Moroder

Nach dem Tod seines Bruders übernahm mein Urgroßvater Vinzenz Moroder die Firma, zunächst noch unter dem Namen Leopold Moroder, später unter seinem Namen. Vinzenz erlernte den Beruf zuerst von seinem Bruder, dann von zwei anderen Grödner Bildhauern, Alois Insam und Rudolf Moroder. 1922 richtete er seine Werkstätte auf dem Hof Raschötz in St. Ulrich ein, wo sie sich heute noch befindet.

 

Die Werkstatt mit Helfern und Lehrlingen

 

Der Markt der grödner Holzbildhauerei hatte sich nun verändert und war mehr auf Italien ausgerichtet, zu dem Tirol nach dem Ersten Weltkrieg gehörte. Es wurden nicht mehr viele Altäre hergestellt, aber immer noch religiöse Statuen, Kreuzwegstationen und Krippenfiguren. In seiner Werkstätte beschäftigte Vinzenz auch Studenten und Helfer und lehrte das Handwerk auch seinen Söhnen Vinzenz jun. und Johann (Hansi).

Auch der Stil änderte sich und wurde moderner, beeinflusst von den neuen künstlerischen Strömungen, die in der Zeit des Faschismus nach Gröden kamen. Er schuf viele Werke, die man in vielen Kirchen und religiösen Instituten in fast alle Regionen Italiens heute noch bewundern kann.

 

Herz Jesu Statue in der Kirche zur Heiligen Teresa in Tombetta - Verona

 

Heute führen mein Vater Leo Moroder und ich den Betrieb weiter und versuchen mit Begeisterung und innovativen Geist die Ideen unserer Kunden umzusetzen.

Sollte jemand im Besitz einer Skulptur meiner Vorfahren Leopold und Vinzenz Moroder sein, kann er mir es gerne mitteilen, es sind sicher Werke vorhanden von deren Bestand ich nicht in Kenntnis bin. Für Informationen zu den Arbeiten stehe ich gerne zur Verfügung.